HÜTTENTREKKING IM HERZEN DER PYRENÄEN




Alles begann im Néouvielle. Der Weg, den wir uns von der Fantasie diktieren liessen, führte uns mit Hilfe der Karte von den Gipfeln ins Tal und immer weiter über die Bergketten - und wurde so nach und nach Wirklichkeit. Eine greifbare Wirklichkeit mit Wildbächen, dem Pfeifen der ersten Murmeltiere und verbunden mit dem sanften Eintauchen in die Welt der Pyrenäen. Wir waren noch nicht ganz allein. Unser erstes Stelldichein hatten wir mit dem Naturschutzgebiet des Néouvielle. Vom Pass Hourquette d'Aubert an begriffen wir, dass die Pyrenäen eine besondere Welt sind, mit ihren Eigenheiten, ihren Bräuchen und ihren Schwingungen. Vorn Pass aus - «hourquette» werden hier die Übergänge genannt - erstreckte sich die Sicht über Dutzende von kleinen und grossen in den Granit eingebetteten Seen. Die Föhren, die sich noch auf den höchstgelegenen Hängen festkrallen, geben dem Ganzen ein kanadisches Aussehen, die Geburtshelferkröte, die 20 Jahre braucht, bis sie ausgewachsen ist, begründet hier den Stolz der Biologen. Und es kann gut sein, dass uns ein Auerhahn mit einem seiner morgendlichen Gesänge bedachte, während wir ins Tal hinunterstiegen.

Am Anfang wurden wir mit unseren schweren Rucksäcken, unserem Zelt und den Pickeln wohl für Pioniere - oder noch eher für Aussenseiter - gehalten. Viele Leute mussten sich fragen, wer (diese eigenartigen Pilger waren, die eine fast vollkommene Unabhängigkeit zur Schau trugen. Wir brauchen für eine achttägige Reise zu dieser urtümlichen Gebirgswelt auf, wobei wir Kurs genau nach Osten nahmen in Richtung des Hauptkamms, der natürlichen Wetterscheide.



Wir hätten den GR 10 benützen können, der viel einfacher ist. Dieser in den sechziger Jahren geschaffene Weg streift die hohen Gipfel jedoch kaum. Wir entschieden uns deshalb für die Pyrenäen-Haute-Route, eine alpine Wanderung, die besser in Einklang sieht mit unserm Abenteuerhunger. Vom zweiten Tag an trafen wir schon nicht mehr viele Leute, und der Aufstieg zur Hourquette de Badet zwischen dem Pic Long und dem Pic de Campbieil war bezaubernd. Ein Rudel Gemsen, das wir in einer Kehre überraschten, machte sich so schnell wie mitglich davon. So betraten wir schliesslich dieses einsame Gebirge, das wir für den Rest der Woche nicht mehr verlassen sollten. Die Pyrenäen-Gemse, Symbol dieser Landschalt, unterstreicht den Unterschied zwischen den Alpen und den Pyrenäen. Und dies, obwohl das Tier von nahe sich nur wenig von der bei uns heimischen Gemse unterscheidet: Die Gemse aus den Pyrenäen ist lediglich leichter (sie wiegt zwischen 25 und 35 kg) und weist ein etwas helleres Fell auf. Im Herzen des Pyrenäen-Nationalparks zählt man über 4500 Stück davon.

Beim Abstieg nach Gèdre verliessen wir für kurze Zeit die Einsamkeit. Dann mussten wir wieder aufsteigen, die Pyrenäen-Lilie suchen, in die HochtäIer eintauchen, auf der Karte die längst vergessenen Wege ausfindig machen, den driftenden Wolken und Winden folgen. Auf halbem Weg wussten wir schliesslich, dass eine Reise zu Fuss, wenn sie einen Anfang und einen Endpunkt hat, eine besondere Farbe und einen eigenen Charakter, vollkommen sein kann: Die Überquerung der Brèche de Tuquerouge mit ihrem letzten steilen Hang aus hartem Schnee war das beste Beispiel dafür. Die älteste massiv gebaute Pyrenäen-Hütte, ein vergessenes Tal mit einem zugefrorenen See - hier würde unser nächstes Biwak sein. Acht bis zehn Personen, verteilt auf Tausende von Hektaren, ein noch vereister See, ein berühmter Gipfel, der Flug der Geier und schliesslich ein filmreifes Gewitter: Die Kulissen waren perfekt. Um sich hierher zu verirren, muss man übrigens weder starker Alpinist noch erfahrener Wanderer sein: Man muss es nur wollen.

Und plötzlich zögerten wir: Auf der einen Seite befanden sich die Astazous, die Brèche de Tuquerouge, der Pic de Pinède, der Pic de Forcarral, die Munia und der Robinyera, der zugefrorene See. Auf der anderen ging der Blick erstmals auf den kleinen, ebenfalls zugefrorenen Teich, der den Ursprung des grossen Wasserfalls von Gavarnie bildet, und vor allem auf Aragonien, seine noch steinigeren, dürreren Landstriche. Doch wir mussten schnell weiter, den luftigen Bändern folgen, den grossen Wänden entlanggehen, zur Höhle von Casteret kommen und dann zur Brèche de Roland zurückkehren - und, ganz anders als das klassische Bild, zur kreischenden Menge, die uns dort erwartete. Da machten wir uns so schnell wie möglich über die Schneefelder davon und stiegen zum Refuge des Sarradets ab.



Die Berge hatten uns eine schöne Lektion zuteil werden lassen, und wir hätten unsere Streifzüge hier beenden können. Doch wir hatten noch ein Stelldichein mit der Vallée d'Ossoue und vor allem mit dem Massiv des Vignemale, das von keinem Pyrenäen-Bergsteiger, der etwas auf sich hält, umgangen werden kann: der Petit Vignemale zum Einstieg, der Vignemale selbst zum Abschluss.

Beim Aufstieg zum Refuge de Bayssellance nahmen wir drei scheinbar harmlose, in die Schieferschichten getriebene Höhlen wahr. Sie sind das Werk eines Originals, der die Pyrenäen wahrnahm als «weibliche Berge, die schlanker, gewellter und empf'indlicher (als die Alpen) da liegen und dösen - sie scheinen in der Sonne zu träumen». Der die Pyrenäen so sah, war Graf Henri de Russel, ein weiteres Symbol der Pyrenäen. Dieser 1832 in Toulouse geborene Aristokrat war eine sagenhafte Personlichkeit: Nachdem er das Kap Horn passiert, Sibirien mitten im Winter durchquert, China als Pilger verkleidet besucht, die Wüste Gobi bereist und Neuseeland erkundet hatte, warf er sein Auge auf den Vignemale. Er entwickelte dafür eine solch extravagante Leidenschaft, dass er den Berg in seine Zweitresidenz umwandelte, indem er von 1880 an das Projekt verfolgte, oben am Gletscher, auf 2400 m, Höhlen zu graben! Während 14 Jahren kamen dann Bergführer, Pyrenäen-Bergsteiger und berühmte Originale hier vorbei und wurden mit Prunk vom Gastgeber empfangen, der zum taktischen Besitzer des Ortes geworden war. Erst 1888 bat Henri de Russel um eine Konzession, die ihm von der Präfektur für 99 Jahre gewährt wurde - zum Preis von einem Franc. So konnte er diesen Berg, in den er «sich plötzlich verliebt » hatte, ganz legal geniessen.

Als wir die Hourquette d'Ossoue überschritten, um uns der Nordwand des Vignemale, dann dem Lac de Gaube und schliesslich dem Pont d'Espagne (einem weitern wunderbaren Flecken und Endpunkt unserer Tour) zu nähern, fragten wir uns, wer wen mehr geprägt hat: die Menschen die Berge - oder umgekehrt. Fantastische Gipfel, geschützte Gebiete, eine intakte Fauna und Flora, homerische Geschichten: Hier handelt es sich nicht einfach um irgendwelche Vertikalen oder irgendeinen Weg. Dieses rauhe Gebirgsland, das manchmal gezähmt werden kann und sich noch häufiger auflehnt, ist echtes Bergland. Möge es lange so bleiben!


DIE EINZELNEN ETAPPEN




1. TAG:

Pont de Ia Gaubie (1538 m) - Hourquette d'Aubert (2498 m) - Refuge-Hötel d'Orédon (1852 m)
Höhendifferenz 960 m. Zeit 5 bis 7 Std.

Von der Brücke folgt man dem GR 10, der genau nach Süden in Richtung der Cabane de Ia Pégue weggeht. Gegen 1740 m lässt man den GR 10 links liegen und wendet sich zum Lac des Coubous (2041 m). Man geht auf dem rechten Ufer an ihm entlang, kommt an der EDF-Hütte vorbei und dann an einer Folge von kleinen Seen. Der Lac Espagnol auf 2235 m beendet diese Reihe von Seen. Von hier packt man eine Traversierung an, die in ein paar steilen Schleifen in die Hourquette d'Aubert führt. Schöne Sicht auf den Pic de Néouvielle und den Pic des Trois Conseillers. Von hier gilt es, wiederum über Geröllfelder den Hang zu queren. So erreicht man den Abschnitt der Strasse, der man zum Lac d'Aubert (2148 m) folgt. Man gelangt an den Fuss der Staumauer, wo man auf einen Pfad trifft, der nach Les Laquettes (2081 m) führt. Hier erreicht man den Hauptweg, auf dem man zum Lac d'Orédon kommt. Man kann evtl. in diesem Gebiet biwakieren, wobei man sich im Haus des Naturschutzgebietes erkundigen muss, wo sich die Zeltplätze befinden. (Achtung, das Zelten ist im Parc National des Pyrénées Occidentales reglementiert! )

2. TAG:

Lac de l'Orédon (1852 m) - Hourquette de Badet (2902 m) - Gèdre (1001 m)
Höhendifferenz 1050 m. Zeit 7 bis 9 Std.

Lange Etappe, zu der man früh aufbrechen muss. Vom See begeht man zuerst auf ein paar 100 m die Strasse, bevor man auf einen weg trifit, der dem See über den Pas del Liom folgt. Man gelangt so zu den Schleifen der Strasse, die zum Fuss des Lac de Cap de Long (2175 m) führt. Von hier folgt man dem Weg auf dem rechten Ufer, nimmt ein paar Kehren, quert, bevor man wieder absteigt, um im Süden das kleine Tal zu erreichen. Man überschreitet den Wildbach Cap de Long, steigt auf seinem linken Ufer auf und gelangt so auf die sumpfige Terrasse auf 2591 m. Man geht über den Bach und steigt auf einem mit Steinmännern markierten Weg weiter bis zu einer Schulter. Weiter auf der linken Flanke eines kleinen Tals. Man gelangt so in einen Kessel, in dem sich der Gourg de Cap de Long (2845 m) ausbreitet. Von hier, oberhalb von kleinen Mauern, steigt man zur Hourquette de Badet (auch Hourquette de Cap de Long genannt, 2902 m) auf. Nun steigt man abseits des Wegs durch eine steinige Rinne ab, dann über ziemlich steile Grashänge. Man verliert sehr schnell 350 m Höhe. Anschliessend quert man nach links, um noch einmal 300m weiter unten den Weg, der vom Port de Campbieil ausgeht (gegen 2351 m), zu erreichen. Nun befindet man sich auf der Haute Route des Pyrénées (HRP). Weiter zur Cabane du Sausset (1935 m). Danach hält man nach Westen und steigt sanft nach Gèdre ab. Verpflegungsmöglichkeit, verschiedene Unterkünfte, Camping.

3. TAG:

Gèdre (1001 m) - Cabane Blanque (1777 m) - Refuge des Espuguettes (2027 m)
Höhendifferenz 1300 m. Zeit 5 bis 6 Std.

Vom Dorf benützt man am Anfang die Strasse von Héas und steigt am Ende des Dorfs durch den Wald Bois de Coumély auf. Man gewinnt auf einem steilen Weg schnell an Höhe. So erreicht man die Cabane Blanque; dann verlässt man den Hauptweg, um im Westen einen Höhenweg zu erreichen, der unter der Montagne de Coumély durchgeht. Man kommt unweit vom Lac de Ia Hosse vorbei. Immer noch in der Flanke geht man unter der Nordwand des Piméné durch und erreicht über einen letzten Hang, der keinen wirklich markierten Weg aufweist, einen Übergang auf 2275 m gerade oberhalb des Pain de Sucre. Eine Folge von kleinen Tälern, Grashängen mit einem teils gras-, teils felsdurchsetzten Grat, erlaubt den Zugang zum Cap Latus (2149 m), der in einer Traverse auf das Plateau des Cardous zurückführt. Von hier steigt man ungefähr 100 m zum Refuge des Espuguettes ab.

4. TAG:

Refuge des Espuguettes (2027 m) - Le Piméné (2801 m) - Brèche de Tuquerouge (2666 m)
Höhendifferenz 1300 m. Zeit 5 bis 6 Std.

Von der Hütte benützt man den Weg, der auf die HRP zurückführl und weiter über eine schöne Alp zum Fuss eines Kamms, der den Pic Rouge de Pailla mit dem Piméné verbindet. Gegen 2300 m wählt man den linken Weg, der in Richtung des letztgenannten Gipfels führt (der Abstecher auf den Gipfel wird empfohlen, denn er ist einer der schönsten Aussichtspunkte auf den Kessel von Gavarnie). Man lässt die Rucksäcke auf dem Kamm gegen 2840 m und steigt weiter über die Ostflanke, umgeht den Cap Latus, bevor man wieder auf den Kamm zurückkehrt, dem man bis zum Gipfel des Piméné folgt. Dann kehrt man auf der gleichen Route zurück und erreicht den Hauptweg unter der Hourquette d'Alans (2430 m). Man nimmt eine lange Querung, die oberhalb der Borne de Tuquerouge führt. Über eine Folge von Stufen und zu einem kleinen Pass hinter diesem Grenzstein. Von hier betritt man den Schneehang, über den man ca. 200 m ansteigt und der am Ende steiler wird ( 35 bis 40°). Man erreicht so das Refuge de Tuquerouge, die älteste Hütte der Pyrenäen, die 1891 erbaut wurde (20 Plätze, 1997 installierter Holzofen, renovierte Schlafräume). Man kann auch am Fuss des Lac Glacé (2592 m) zelten. (Achtung, dieser Platz ist einer der wenigen Orte - zusammen mit der Umgebung des Refuge Goriz -, wo das Zelten im Parc National d'Ordessa et du Monte Perdido erlaubt ist. ) Dazu steigt man ca. 100 m über Geröll ab und wählt den besten Platz.

5. TAG:

Lac Glacé (2592 m) - Cuello del Cilindro (3100 m) - Brèche de Roland (2807 m) - Port de Gavarnie (2270 m)
Höhendifferenz 600 m. Zeit 6 bis 7 Std.

Vom Lac Glacé wendet man sich nach Südosten bis an die Basis eines schmalen Felsriegels, der das Becken umgibt. Man überwindet den Bergschrund und ersteigt den darauffolgenden Kamin (Schritte im 3. Grad) und trifft dann auf einen ziemlich steilen Schneehang. Man geht schräg nach rechts weg, erreicht so einen Schneegrat (Pickel nützlich) und stösst auf einen Hang, der zum Cuello del Cilindro führt. Von hier steigt man nach links ab, um einen kleinen Felsriegel zu überwinden, der den Etang Glacé überragt. Auf dieser Höhe verlässt man den Weg, der vom Refuge Goriz kommt, und geht genau nach Westen auf einem mit Steinmännern markierten Weg durch die Flanke. Der Weg geht den Grat, der vom Cilindro (3328 m) herunterkommt, entlang. Man hält nun in Richtung des Col de Ia Cascade. Unter diesem überwindet man kleine Felsriegel durch Couloirs (Steinmänner). Man gelangt dann auf einen Höhenweg zwischen zwei Felsriegeln. So steigt man weiter bis in den Col des Isards und steigt, wieder durch eine Hangquerung, ca.100 m bis zur Brèche de Roland auf. Man steigt zum Refuge des Sarradets (2587 m) ab, wo man sich evtl. verpflegen kann. Eine leicht absteigende Hangquerung unter dem Taillon durch führt zum Port de Gavarnie. Je nach Kondition kann man hier bleiben oder noch etwas weitergehen, bevor man sich zum Zelten einrichtet.

6. TAG:

Port de Gavarnie (2270 m) - Crête du Soum Blanc (2603 m) - Cabane d'Ossoue
Höhendifferenz 600 m. Zeit 4 bis 6 Std.

Die Etappe beginnt über einen sehr luftigen Grat. Man darf ihn nur bei guten Verhältnissen angehen! Man geht nach Norden, in Richtung des Pic d'entre les Ports (2476 m), steigt weiter in der Linie des Kamms in Richtung des Gipfels, den man über einen anstrengenden Weg erreicht, und bleibt dann auf dieser Linie, um am Pic de Saint-André vorbeizukommen, der etwas weiter unten aufragt. Nun betritt man ein kleines, am Anfang enges Tal, das schnell in die Vallée de Sausse Dessus führt. Auf etwa 1900 m trifft man hier auf die gleichnamige Hütte. Man quert auf einer Variante des GR 10, indem man weiter durch die Flanke geht, bis zur Cabane de Lourdes (1947 m). Immer noch querend und ohne allzuviel Höhe zu verlieren, erreicht man die Cabane d'Ossoue, wo man ühernachten kann. (Wenn man die Etappe früh am Morgen angeht, kann man per Autostopp von Gavarnie aufbrechen und am Abend dorthin zurückkehren. )

7. TAG:

Cabane d'Ossoue (1834 m) - Hourquette d'Ossoue (2734 m) - Pont d'Espagne (1496 m)
Höhendifferenz 900 m. Zeit 6 bis 8 Std.


Refuge de Bayssellance (2651 m)
Von der Staumauer benützt man das linke Ufer des Sees, bevor man quert, um dem Torrent des Oulettes zu folgen. Ein erster, etwas steiler Anstieg führt in einen Kessel, wo oft ein grosses Firnfeld anzutreffen ist. Man quert es nach rechts, um einen ziemlich luftigen und anstrengenden Höhenweg zu erreichen, der in einer Querung nach Westen zu den Höhlen von Bellevue (2378 m) führt. Gegen 2250 m verlässt man die Route, die zum Petit Vignemale geht, nach rechts, um über eine letzte Steilstufe das Refuge de Bayssellance (2651 m) zu erreichen. Von hier führt eine kurze, ansteigende Querung zur Hourquette d'Ossue. Man steigt etwas nach rechts ab gegen den gleichnamigen Kamm und erreicht so nach einer Schuttzone (oder Schneefeld) eine variante des GR 10. Eine lange Querung, dann eine Folge von Kehren erlauben den Zugang zu einem grossen, sumpfigen Plateau, wo sich das Refuge des Oulettes de Gaube (2151 m) befindet. Grossartige Aussicht auf einen der bekanntesten Gipfel der Pyrenäen: den Vignemale. Man steigt weiter bis in den Talgrund ab, um den Lac de Gaube (1725 m) zu erreichen. Dann benützt man das rechte Ufer und gelangt schnell zum Pont d'Espagne hinunter, dem Endpunkt dieser Tour. Von hier per Taxi oder Autostopp ins Tal hinunter (ausser man habe ein Auto hier stehen gelassen).


PRAKTISCHE ANGABEN

ALLGEMEINES

Die hier vorgestellte Tour liegt an der Grenze zwischen dem Wandern und dem Bergsteigen. Sie beinhaltet in der Tat 35° steile Hänge (Brèche de Tuquerouge) und ein paar Kletterpassagen im dritten Grad (Aufstieg zum Mont Perdu ). Mehr als die technischen Anforderungen ist es aber die Art und Weise, wie man sie angeht, die aus ihr eine spezielIe Wanderung macht. Der Freiheit und der Autonomie zuliebe kann man sie nämlich mit dem Zelt unternehmen - das ist allerdings keine Verpflichtung. Das Zelten macht aber ihren besonderen Charme aus. Denn die Pyrenäen, dieser wilde, weite Raum, eignen sich sehr gut zu dieser Art des Reisens. Die Tour ist also erfahrenen und gut trainierten Wanderern vorbehalten, die sich nicht scheuen, einen etwas schweren Rucksack zu tragen (auch wenn man bei gewissen Etappen in einfachen Unterkünften oder Hütten schlafen kann) und keine Mühe haben, mit Karte, Kompass und Höhenmesser umzugehen. Sie eignet sich gleichsam für Alpinisten, die die zentralen Pyrenäen kennenlernen wollen.

LAGE UND ZUGANG

Diese Tour befindet sich im Herzen der Pyrenäen, in einem Nationalpark, in dem man einige der bemerkenswertesten Gegenden der PyrenäenKette erkunden und durchqueren kann. von Toulouse erreicht man das Gebiet über Tarbes, Lourdes, dann Pierre-fitte-Nestalas, Luz Saint Sauveur, Barèges und den Col du Tourmalet. Der Startpunkt unserer Tour befindet sich beim Pont de Ia Gaubie.

JAHRESZEIT

Da die Tour einige hohe Pässe, luftige Querungen und ein paar steile Passagen aufweist und auch an einigen Stellen stark verschneit sein kann, wird sie am besten erst von Juli bis Ende September begangen.

BIBLIOGRAPHIE

Auch wenn die vorgeschlagene Tour zwischen der Strecke des GR 10 und der Haute Route des Pyrénées verläuft, weist sie einen eigenständigen und besonderen Charakter auf. Man findet die wichtigsten Informationen über ihre Etappen - mit zahlreichen Varianten - im Buch von Georges Véron, La Haute Route Pyrénéenne, das die vollständige Durchquerung des Massivs in 43 Etappen vorstellt.

KARTEN

für den Sektor Néouvielle: IGN 1748 ET Néouvielle, Vallée d'Aure, Parc National des Pyrénées
für den Sektor Gavarnie - Mont Perdu: IGN 1748 GT Gavarnie, Luz Saint Sauveur
für den Sektor Vignemale: IGN 1647 GT Vignemale-Ossau-Arrens.

AUSRÜSTUNG

Abgesehen von der normalen Wanderausrüstung benötigt man mindestens genügend solide (harte) Bergschuhe (damit man Steigeisen verwenden kann), einen Pickel und ein 20M-Seil, um bei einer oder zwei Passagen zu sichern. Will man unterwegs biwakieren, muss man das dazu nötige Material mitnehmen. Man kann in einigen sehr einfach eingerichteten Hütten übernachten, die vier bis sechs Schlafplätze aufweisen. Kommt man mit diesem rudimentären Komfort aus, muss man kein Zelt mitnehmen.

NÜTZLICHE TELEFONNUMMERN

Wetterbericht: 0836 65 02 64
Rettungsdienst:
0562 92 78 07 in Pierrefitte-Nestalas,
0562 92 48 24 in Gavamie

UNTERKÜNFTE, HÜTTEN:

Néouvielle:
Chalet-Refuge de l'Orédon,
Tel. (0033) 562 39 63 33

Gèdre:
zahlreiche Möglichkeiten, vom Camping bis zum Hotel; Auskünfte beim Office du tourisme
Tel. (0033) 562 92 48 05

Gavarnie:
Refuge des Espuguettes,
Tel. (0033 ) 562 93 30 60;
Refuge des Sarradets,
Tel. (0033) 562 93 37 20

Vignemale:
Refuge de Bayssellance,
Tel. (0033 ) 562 92 40 25;
Refuge d'Oulette de Gaube,
Tel. (0033) 562 92 62 97

SAC Juli 1998

[IMAGE]
Voor meer informatie ter plekke, klik op het plaatje!


Lange Afstand Wandelvereniging "VIA-VIA".

Gegenereerd op 14-01-2001 door C.P.J. Aerssens