An sich führt der Stockalperweg von Brig nach Gondo, aber man kann ihn ebenso gut in umgekehrter Richtung begehen. Wir haben das denn auch getan, und zwar aus Gründen der Sonneneinstrahlung: Wählt man den Weg von Süden nach Norden, so hat man die Sonne meist im Rücken und nicht im Gesicht. Wer kräftig ausschreitet, kann die insgesamt 35 km mit ungefähr 2000 m Höhendifferenz im Aufstieg durchaus in einem Tag bewältigen. Das zwingt aber dazu, der kulturellen Seite des Weges keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken, was ihn des Wesentlichen seines Charakters berauben würde. Man rechne also zwei Tage, besser drei, wenn man sich auch für weniger spektakuläre Details interessiert.
Es gibt entlang der ganzen Strecke Übernachtungsmöglichkeiten, und im Zweifelsfall kann man auf die Dienste der Postautos zurückgreifen. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass schon um 1870, auf dem Höhepunkt der Postkutschen-Ära, täglich vier Fahrten in jeder Richtung geführt wurden. Umspannorte waren Brig, Berisal, der Simplon und Iselle; für diesen Passverkehr mussten 150 Pferde gehalten werden. Die Wiederherstellung und Markierung des Stockalperweges zwischen Gondo und der Furggu ist fertiggestellt. Ihr Abschluss wird an der heutigen Situation zwischen Zwischbergen und der Furggu nicht viel ändern, sie aber zwischen Gondo und Zwischbergen erheblich verbessern, denn dann kann man von Hof an auf der geographisch rechten Seite des Grossen Wassers gehen und vermeidet so 3 km Asphaltstrasse. |