RHEINWALDHORN 3402M
Nicht nur durch seine Höhe, fast mehr noch infolge seiner Lage ist das Rheinwaldhorn das Haupt des Adula-Gebirges. Es ist eine herrliche, vierseitige Firnpyramide, die in einem von Nord nach Süd streichenden First gipfelt und in gewaltiger, 700 m hoher Wand schroff nach Süden abbricht. Auch die Eishänge der Ostseile sind von Felsen durchsetzt. Die Aussicht ist eine der ausgedehntesten der gesamten Alpen; denn durch seinen unvermittelten Abfall in die Tiefen des Bleniotales und durch die vorgeschobene, freie Lage ist dieser Berg, dessen Erstbesteigungsgeschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, das östliche Gegenstück
des Monte Rosa. Die Besteigung ist auf den meisten Routen nicht schwierig, kann aber bei schlechten Schneeverhältnissen sehr mühsam werden. Als Ausgangspunkte kommen vor allem die Clubhütten Zapptort, Länta und Adula in Betracht.
Ein beliebter Gipfel bei den Tessiner Alpinisten und bei vielen andern Bergsteigern, ist mit seinen 3402 Metern der höchste Gipfel des Tessin. Im Tessin wird für das Rheinwaldhorn der Name Adula verwendet; reden deutschsprachige Bergsteiger von der Adula, meinen sie damit - in Übereinstimmung mit der Landeskarte - die ganze Gebirgsgruppe. Giuseppe Brenna beschreibt den Berg in seinem SAC-Clubführer Tessiner Alpen 3, Von der Piora zum Pizzo di Claro als «majestätisch, mächtig, unverwechselbar, aussergewöhnlich, aussichtsreich, kühn»! Später fügt er hinzu: «Viele Bergsteiger sehen im Rheinwaldhorn das östliche Gegenstück zum Monte Rosa. Nüchtern betrachtet, unterscheiden sich die beiden Massive indessen allein schon durch ihre Ausmasse.
Der Vergleich unterstreicht jedoch die Tatsache, dass auch das Rheinwaldhorn ein auffälliger Berg ist, ein Gipfel, den man aus jeder Sicht und ganz besonders von den Gipfeln der westlichen Tessiner Alpen aus deutlich erkennen kann.» Und schreibt dann weiter: «Es ist eine stolze Pyramide mit vier eigenständigen, ausgeprägten, gleichmässig auf das Hoheitsgebiet der Kantone Tessin und Graubünden verteilten Flanken.»
Der erste Mensch, der seinen Gipfel Ende Juli 1789 betrat, war Placidus a Spescha - Pater, Pionier des Alpinismus und Erstbesteiger unter anderm von zwei weiteren Gipfeln des Blenio-Tals, nämlich Piz Terri und Scopi. Seither steigen jedes Jahr viele Alpinisten über die verschiedenen Flanken, tagsüber oder nachts und in jeder Jahreszeit, zum Gipfel des Rheinwaldhorns auf.
Lange Afstand Wandelvereniging "VIA-VIA".
Gegenereerd op 12-02-2002 door C.P.J. Aerssens